Haltung der Bärblinge
Bärblinge sind meist kleinere bis sehr schlanke, lang gestreckte Schwarmfische (Ausnahmen Rasbora hetermorpha, Rasbora vaterifloris). Ihre Verbreitung reicht vom tropischen Afrika über den indischen Subkontinent bis nach Südost- und Ostasien einschließlich Sumatra, Java und Kalimantan (Borneo). Im Nordosten reicht die Verbreitung fast bis zum Amur. Auch auf Honshu (Japan) leben einige Vertreter.
Besonders charakteristisch für diese Unterfamilie ist der Verlauf der Seitenlinie. Diese ist in der Regel nach unten durchgebogen und verläuft auf dem Schwanzstiel bei adulten Tieren im Gegensatz zu allen anderen Unterfamilien immer unterhalb der Schwanzstielmitte. Der Bauch ist immer gerundet, nicht gekielt. Das Maul ist leicht nach oben gerichtet. Die geringe Spezialisierung der Unterfamilie deutet an, dass es sich um eine relativ ursprüngliche Gruppe handelt. Zahlreiche, häufig prächtig gefärbte Arten der mittleren und oberen Wasserschichten stehender oder langsam fließender Gewässer. Viele Arten der Gattung Barilius sind Bewohner von Gebirgsgewässern. Nur wenige Gattungen haben regional als Speisefische Bedeutung. Viele Arten sind recht ansprechend gefärbt.Die Pflege der sehr beweglichen Schwarmfische sollte in größeren, lang gestreckten Becken mit reichlich Pflanzenwuchs, jedoch auch mit guten Schwimmmöglichkeiten erfolgen. Temperaturen 22-24 °C, im Winter 18-21 °C (außer Rasbora-Arten). Tiefere Temperaturen sollten vermieden werden, da die Tiere dann verblassen und apathisch werden. Das Wasser sollte nicht zu alt sein. Es sind sehr genügsame Allesfresser, die auch Trockenfutter nicht verschmähen.
Zucht der Bärblinge
Zur Zucht der Bärblinge verwendet man kleinere, gestreckte Aquarien (30x25x25 cm) mit Frischwasser. Die Härte des Wassers und der pH-Wert sind von geringer Bedeutung. In die dunklen Ecken des Ablaichbeckens bringt man dicht Büschel Algen, Nitella oder Myrophyllum, manche Arten, wie z.B. der Zebrabärbling, laichen auch ohne Pflanzeneinsatz über kiesigem Bodengrund. Die Pflanzen werden mit einem Glasstab oder Kieselstein auf dem Boden festgehalten und oben etwas aufgelockert. Sonnenschein fördert die Laichwilligkeit.
Das Weibchen kommt zuerst in das Ablaichbecken, nach 1-2 Tagen setzt man abends ein oder zwei Männchen dazu. Die Bärblinge laichen frühmorgens. Die Männchen locken die Weibchen in das Pflanzendickicht, dort Umschlingung oder Aneinanderpressen. Zahlreiche große Eier werden auf einmal abgestoßen. Die Elterntiere sind meist Laichräuber, deshalb sollten sie während des Laichens eventuell mit Enchyträen gefüttert werden.
Die Jungen schlüpfen nach 20-24 Stunden, hängen zunächst an Pflanzen und Scheiben und sind nach Aufzehrung des Dottersackes mit feinstem Lebendfutter, wie Rädertierchen oder Artemianauplien (auch Trockenfutter) zu versorgen. Das Zuchtpaar kann nach 3-4 Wochen wieder angesetzt werden. Das Wachstum der Jungfische ist schnell.
Die meisten Arten sind sehr produktiv. Viele Arten der Gattung können auch im Daueransatz vermehrt werden. Dazu wird in ein größeres Aquarium eine Schale, die mit Gaze abgedeckt wird, gestellt. Darauf kommt ein kleiner Busch Myrophyllum oder ein anderes Laichsubstrat. Nun setzt man einen kleinen Schwarm der Fische ein. Die Schale wird täglich entnommen und der Laich in ein anderes Becken gegeben und weiter behandelt.