Haltung und Zucht der Panzerwelse

Keiner der vielen Panzerwelse besitzt Schuppen. Der Körper der Panzerwelse wird durch große Knochenplatten unter der Schleimhaut wie durch einen Panzer geschützt. Daher auch der Name Panzerwels. Alle Panzerwelse kann man als sehr friedliche, gesellige Aquarienfische bezeichnen. Man kann Panzerwelse mit fast allen Fischen vergesellschaften.
Panzerwelse mögen ein Aquarium mit reichlich Versteckplätzen, liegen aber auch gern auf Steinen und Wurzeln. Bei der Einrichtung des Aquariums sollte man beachten, dass man keine scharfkantigen Steine benutzt, da die Panzerwelse, die unermüdlich den Boden nach Nahrung durchgründeln, sich sonst verletzen könnten.

Für Aquarien bis 60 cm eignen sich kleinere Arten der Panzerwelse bis 5 cm (z.B. Corydoras panda ). Größere Arten benötigen Aquarien ab 100 cm (z.B. Corydoras narcissus ). Da Panzerwelse Gruppenfische sind, ist die Haltung von mindestens 5 Tieren einer Art Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche und artgerechte Pflege. Man sollte in der Gruppe mehr Weibchen als Männchen haben.

Die Männchen der Panzerwelse bleiben kleiner und schlanker. Viele Arten lieben es etwas kühler bei 20-25°. Einige, wie zum Beispiel Corydoras sterbai, sind auch für wärmere Gesellschaftsbecken bis max. 29° geeignet. Panzerwelse sind eigentlich recht unempfindlich. Durch ihre Darmatmung können sie auch unter ungünstigen Bedingungen noch überleben. Doch sollte man das nicht zum Anlaß nehmen, um sie zu vernachlässigen, zumal auch nicht alle Corydoras-Arten so zäh und ausdauernd sind, wie z.B. der Punktierte Panzerwels Corydoras paleatus.

Man sollte darauf achten, dass die Lufttemperatur über dem Aquarium nicht viel kälter ist als die Wassertemperatur, da Panzerwelse sich leicht beim Luftholen "erkälten" können.

Panzerwelse fressen alle Arten von Trockenfutter. Besonders gern nehmen sie das Futter direkt vom Boden auf, da Panzerwelse Bodenbewohner sind. Hierfür bieten sich vor allem diverse Futtertabletten an, die schnell zu Boden sinken und so den Welsen vorbehalten bleiben.

Lebendfutter sollte man ebenfalls so oft wie möglich geben. Hier bieten sich Tubifex und Enchyträen an, aber auch Daphnien, die sich mit der Zeit in Bodennähe sammeln, werden nicht verschmäht. Besonders wenn man züchten will, sollte man den Tieren viel Lebendfutter bieten. Auch in den Laichpausen ist es ratenswert, den Panzerwels-Zuchttieren Lebendfutter zu bieten, da sie sich sonst oftmals über die Eier hermachen. Ich habe hier mit dem Einsatz von Wurmfutter gute Erfahrungen gemacht.

 

Zucht der Panzerwelse 

Obwohl Panzerwelse schon lange in Aquarien gehalten werden, haben langjährige Beobachtungen ergeben, daß die Panzerwelse in der Zeit von August bis März sich besonders häufig zum Laichen "überreden" lassen. Auch ein Temperatursturz von einigen °C mit Frischwasser und anschließenden langsamen Erwärmen des Wassers regt die Tiere zum Laichen an.

Die Zuchtbecken sollten nicht zu klein sein, da Panzerwelse beim Laichen recht lebhaft und stürmisch werden. Für einen Zuchtansatz rechnet man mit 3-4 Männchen pro Weibchen, da ein Männchen die oft enormen Eizahlen nicht allein befruchten kann. Bei der Paarung treten 2-4 Eier in eine durch die Bauchflossen des Weibchens gebildete Tasche. Diese werden dann von den Männchen befruchtet und vom Weibchen an eine vorher geputzt Stelle an die Scheiben oder Pflanzen angeheftet.

Wenn man rationell züchten will, kann man die Eier nach jedem Laichakt von der Scheibe mit einer Rasierklinge abkratzen und in ein extra Becken überführen.

Dieses Zuchtbecken muss gut durchlüftet werden und sollte möglichst dunkel stehen. Dem Wasser wird zur Verminderung einer Verpilzung der Eier etwas Methylanblau zugefügt. Nun sollte man jedes Ei, dass beginnt zu verpilzen, sofort entfernen, da sonst sehr schnell das gesamt Gelege zerstört werden kann.

Die Jungen der Panzerwelse schlüpfen bei 26°C nach 5 Tagen. Nach weiteren 1-2 Tagen nehmen die kleinen Panzerwelse Futter (Mikrowürmchen oder feines Trockenfutter) auf. Nach ungefähr 12 Monaten sind die Fische geschlechtsreif.