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Die Heizung des Aquariums

Warum ein Aquarium heizen?

Jedes Lebewesen braucht Nahrung und Wärme. Das eine mehr das andere weniger. Tropische Fische brauchen mehr Wärme als unsere einheimischen, denn ihr Organismus ist den tropischen Wärmeverhältnissen in Jahrmillionen angepasst. Fische sind im Gegensatz zu Säugetieren und Vögeln keine Warmblüter, sondern wechselwarme Tiere. Ihr Organismus passt sich der Außentemperatur an. Der Grund dafür ist u. a. im Aufbau des Herzens zu suchen.

Bei den wechselwarmen Tieren (Fische, Reptilien, Amphibien) gibt es keinen getrennten arteriellen und venösen Blutkreislauf. Die Lebensfunktionen, wie z. B. die Futteraufnahme und der Stoffwechsel, sinken mit fallenden Temperaturen. Wir müssen diesen Tieren also die ihnen zusagende Temperatur in ihrem Lebensbereich bieten.

Glücklicherweise gibt es für die allermeisten Arten einen Mittelbereich, in dem sich alle (noch oder schon) wohl fühlen. Bei tropischen Fischen liegt dieser Bereich bei 24 - 26°C; einheimische Fische halten sich am besten bei 12 - 20° C; Goldfische bei 16 - 20° C; Schleierschwänze (Zuchtformen) bei 18 - 22° C; ausgesprochene Kaltwasserfische aus Gebirgsbächen (Forellen usw.) bei 8 - 12°C; tropische Arten aus Gebirgsbächen vertragen ebenfalls geringere Temperaturen von 15 - 20° C.

Bei der Auswahl der Fischarten für ein Gesellschaftsaquarium sollte man die Temperaturbedürfnisse der verschiedenen Arten in jedem Fall berücksichtigen. Zu geringe Temperaturen schaden den Tieren mehr als zu hohe. Letztere beeinträchtigen jedoch häufig Lebensdauer, Fruchtbarkeit und Farbenpracht der Fische. Die Temperaturschwankungen im Naturbach sind geringer als man allgemein annimmt. Schon in einer Wassertiefe von 20 cm ist der Tag/Nacht Unterschied eines Baches oder stehenden Gewässers nur 1 - 2° C. Ausnahme bilden Schlechtwetterzeiten, während der sich die Fische auch in der Natur unwohl fühlen.

In Brasilien gibt es z. B Kaltluftperioden, bei denen Millionen von Fischen umkommen. Im Aquarium können wir den Fischen stabile Temperaturverhältnisse bieten. Ein Regler sorgt für stets gleich bleibende Temperaturen. Die vielfach verbreitete Meinung, die Temperatur müsse sich dem tageszeitlichen Rhythmus anpassen, ist nicht aufrechtzuerhalten. Fische, die nachweislich 10, ja sogar 20 Jahre im Aquarium lebten, sind Beweis dafür. Diese Fische hätten in der Natur wesentlich geringere Lebenschancen.

Aquarium und Strom

Wasser und Strom zusammen sind im Haushalt normalerweise gefährlich. Wer mit der stromführenden Phase des Leitungsnetzes und mit einem Erdleiter in Berührung kommt, erleidet einen elektrischen Schlag. Das Aquarium jedoch ist eine elektrische Einheit für sich. Aus diesem Grund soll man ein Aquarium auch nicht erden. Das führt dann zu einer lebensgefährdenden Situation, wenn eine stromführende Phase das Aquariumwasser unter Strom setzt.

Werden Wasser und der geerdete Aquariumständer gleichzeitig angefasst, so schließt sich der Stromkreislauf durch den Körper. Normalerweise entsteht ein Kurzschluss im Aquarium durch die elektrischen Geräte wie Heizer, Regler und Lampe nur dann, wenn diese schutzgeerdet sind, d. h. über drei Pole (Schukostecker) verfügen. Bei einem Defekt springt entweder die Sicherung oder noch eher der FI - Schutzschalter am Sicherungskasten heraus sofern auch die Stromleitung dreipolig ist (in allen Neubauten ab etwa 1955).

Viele elektrische Geräte, die im Aquarium betrieben werden, gibt es nur noch als zweipolige Variante (Heizer, Pumpen usw.). Deshalb sollte ein Aquarium unbedingt an einem Stromkreis mit vorgeschalteten FI - Schutzschalter betrieben werden. Dieser löst schon bei geringen Fehlerströmen (Ableitung über den Körper) innerhalb von ein paar Millisekunden aus.

Bei zweipoligen Geräten schmort bei einem Defekt meist erst der Heizer, ehe es zu einem Kurzschluss kommt. In einem Becken mit sehr weichem Wasser, das wenig leitfähig ist, wird es daher eine ganze Weile dauern, bis der Schaden bemerkt wird. Sofern man aber ins Wasser fasst und dabei über Ledersohlen und Steinfußboden Kontakt zur Erde herstellt, kann es schon einen heftigen elektrischen Schlag geben.

Zum Glück schützen Gummisohlen, Holz oder Kunststoffboden, ein Teppich oder weiches Wasser vor dem vollen Stromschlag. Heizgeräte mit Niedervoltspannung (z. B. Dennerle) geben eine hundertprozentige Sicherheit vor Stromschlägen. Leider sind die erforderlichen Trafos teuer und schwer. Man achte streng darauf, nur geprüfte Geräte zu kaufen. Diese müssen das VDE oder GS ( geprüfte Sicherheit) Zeichen am Gerät selbst tragen. Am Stecker allein genügt das Zeichen nicht.