Das Aquarium im Urlaub
Fische bieten gegenüber anderen Heimtieren den unbestreitbaren Vorteil, dass man sie ohne jegliche Pflege während einer vorübergehenden Abwesenheit sich selbst überlassen kann. Ein Wochenendurlaub ist also überhaupt kein Problem.
Ausgewachsene, gut ernährte Fische vermögen sogar über einige Wochen hinweg zu hungern. Jungtiere dagegen sollte man nicht mehr als einen Tag hungern lassen. Für sie übernimmt entweder ein Futterautomat, oder aber besser eine Pflegeperson die Fütterung während des Urlaubs
Die wichtigste Voraussetzung, Ihre Fische gesund durch den Urlaub zu bringen, sind gesunde Tiere.
Sechs Wochen vor dem Urlaub sollten keine neuen Fische angeschafft werden, damit die Neuankömmlinge keine Krankheiten einschleppen, durch die sich die alten Beckeninsassen infizieren könnten. Vor dem Urlaub reinigen Sie das Becken gründlich und wechseln mindestens ein Drittel des Beckenwassers gegen frisches, aufbereitetes Leitungswasser aus. Algen werden während dieser Reinigung nicht entfernt, weil sie manchen Fischarten als wertvolle, zusätzliche Beikost dienen können.
Besonders wichtig ist die Reinigung des Aquariumfilters, damit bei eventuellem Stromausfall die Bakterienflora im Filter nicht abstirbt.
Die Versorgung eines normalen Gesellschaftsbeckens mit durchaus anspruchlosen Fischen lässt sich ohne weiteres durch einen Futterautomaten aufrecht erhalten. Gute Automaten schalten zudem auch noch das Licht morgens ein und abends wieder aus. Dieses ist für den kontinuierlichen guten Pflanzenwuchs wichtig.
Sollten Sie während Ihres Urlaubs das Licht ausgeschaltet lassen, so kann es trotz des Einfalls von Tageslicht zu empfindlichen Störungen im Pflanzenwuchs kommen.
Die Futterautomaten sollten nur einmal, im Höchstfall zweimal täglich füttern. Das ist abhängig von der Größe und Anzahl der Fische im Becken. Oft sind die Futterrationen für ein kleines Aquarium schon zu groß bemessen. Man muss das ausprobieren, am besten eine Woche, bevor man in den Urlaub fährt. Wenn man die Kosten für einen Futterautomaten mit ca.50 € veranschlagt und diese zu den Aquariumgesamtkosten oder gar zu einer teuren Urlaubsreise ins Verhältnis setzt, so ist solch eine Anschaffung doch sehr nützlich und auf mehrere Jahre gesehen gar nicht mal teuer.
Wer die Kosten für einen Futterautomaten nicht aufbringen kann, der sollte die Fische entweder zwei bis drei Wochen hungern oder durch eine Pflegeperson versorgen lassen.
Die notwendigen Handgriffe sind einer Pflegeperson schnell erklärt: auf jeden Fall ist die Temperatur täglich zu kontrollieren, am besten, sie erstellen eine kleine Checkliste mit den wichtigsten Daten.
Da es die meisten Leute mit den Fischen gut meinen, wird leicht überfüttert, deshalb portionieren Sie die tägliche Futterration in kleinen Plastikdöschen. Wenn eine unerfahrene Person nur den Inhalt eines Futterdöschens, das auch ein oder zwei Futtertabletten enthalten darf, in das Becken zu geben braucht, so kann eigentlich wenig schief gehen.
Das Zimmer, in dem das Becken steht, sollte mit Jalousien abgedunkelt werden, dann kann die Sonneneinstrahlung das Beckenwasser nicht zu stark aufheizen.
Zwischen Abdeckscheibe und Abdeckleuchte legen Sie zwei etwa 3 cm starke Holzleisten quer, auf diese Weise gelangt die Wärme der Drosseln nicht zu leicht ins Becken. Es ist ratsam, die Pflegeperson einige Abende vor Ihrer Abreise die notwendigen Handgriffe zu erklären und selbst durchführen zu lassen.
Eine dritte Möglichkeit, die Fische zu versorgen, ist, diese aus dem Becken herauszufangen und bei einem befreundeten Aquarianer in Pflege zu geben. Auch in diesem Fall sollten Sie Beckenheizung und Beleuchtung eingeschaltet lassen bzw. über eine Lichtschaltuhr steuern.
Solche Geräte gibt es im Handel schon für wenige € . Da die Pflanzen dann während Ihres Urlaubs nicht eingehen, macht sich diese Anschaffung schnell bezahlt.
Der Filter muss in jedem Fall eingeschaltet bleiben, damit die Bakterienfauna, die vom Licht unabhängig ist, aufrechterhalten bleibt, und Sie das Becken sofort nach Rückkehr aus dem Urlaub wieder mit Fischen besetzen können.
Ein längerer Urlaub ist jedenfalls kein Hinderungsgrund für die Anschaffung eines Aquariums.