Die Dekoration des Aquariums

Wenn man sich darüber klar ist, welche Fische man halten und welchen Typ von Unterwasserlandschaft man haben will, so ist es einfacher, sich die richtigen Dekorationsmaterialien gezielt zu beschaffen.

Neben Steinen, Wurzelholz, Korkrinde, Schieferplatten und auch Plastikterrassen, die man fertig kaufen kann, sind Pflanzen die hauptsächliche Dekoration. Eine Ausnahme bilden Becken für pflanzenfressende Fische und afrikanische Cichliden. Als Dekorationsstoffe eignen sich vor allem natürliche Materialien.

Dekorationsmittel

Steine:

Basalt, Porphyr, Granit, Buntsandstein (Bedingung: nicht kalkhaltig), Lava,Schiefer, Steinholz, Blumentopf als Bruthöhle und Versteckplatz
Ungeeignet sind Marmor und Kalkstein. Dolomit ist nur für "Hartwasserbecken" geeignet.

Holz

Wurzeln aus dem Moor (Moorkienholz)

Versuchen Sie es nicht mit anderem Holz. Fäulnisherde im Becken verbrauchen Sauerstoff und können die Fische schädigen. Tonkingstäbe zur Nachahmung von Schilfrohrdickicht Bambusstäbe, Kokosnussschalen als Bruthöhlen sind auch geeignet.

Ungeeignet ist Metall jeder Art als Dekorationsmaterial. Besonders kupferhaltige Materialien (Messing) sind giftig.

Bevor Sie das Becken einrichten, sollten Sie sich eine kleine Skizze anfertigen, dann wissen Sie genau, was Sie benötigen, wenn Sie die Gegenstände einkaufen. Wissen Sie das nicht, so kommt es leicht bei der Auswahl im Geschäft zu Käufen, die entweder nicht vollständig sind oder aber zu einem bunten Durcheinander von Steinen, Pflanzen und Fischen führen.

Zu Hause angekommen, machen Sie dann das Beste daraus nämlich ein durchschnittliches Gesellschaftsaquarium mit "von jedem etwas".
Wer ein wirklich schönes, charaktervolles Aquarium einzurichten versteht, der darf schon als "fortgeschrittener" Aquarianer gelten.

Dekorationsmaterial kann man auch in der freien Natur sammeln. Besonders schön gefärbte und geformte Kieselsteine vom Sonntagsauflug sind nicht nur billig, sie sind auch eine bleibende Erinnerung.

In den Bachbetten unserer Mittelgebirge, in Kiesgruben oder Steinbrüchen findet man allerhand brauchbares Material.

Knorriges Wurzelholz aus dem Bach mag zwar sehr skurril aussehen, ist aber als Dekoration ungeeignet, da das zwar gewässerte und manchmal auch schon ausgebleichte Holz im warmen Aquariumwasser schnell fault und bald schimmelt. Dieser Fäulnisherd ist ein starker Sauerstoffzehrer.

Moorkienholz dagegen hat jahrelang in Torf, also in stark saurem Boden, unter Luftabschluss gelegen. Fäulnisherde sind in einem solchen Holz nicht mehr enthalten. Vor der Verwendung muss das Moorkienholz (kleinere Stücke) ausgekocht werden, um die darin enthaltene Luft entweichen zu lassen. Größere Stücke, die nicht mehr in einen Topf passen, werden längere Zeit mit kochendheißem Wasser in der Badewanne abgebraust. Die größeren Teile, die sich in einem Topf nicht auskochen lassen, beschwert man im Becken mit Steinen oder klemmt sie am Boden mit Bambusstäben fest.

Manche dickeren Hölzer saugen sich nie ganz voll mit Wasser und behalten so immer Auftrieb, jedoch gibt es Möglichkeiten, derartige Hölzer zu verankern: man bohrt an einer möglichst tief gelegenen Stelle quer zum Wurzelholz ein 12 - 15 mm starkes Loch, durch das man ein Tonkingstäbchen steckt. Ein solches Stäbchen ist 2 mm länger als das Innenmaß (die Tiefe) des Beckens und wird unterhalb der oberen Kiesschicht zwischen den Längsscheiben verklemmt; es sollte dann ganz mit Kies bedeckt werden.

Die Aquariendekoration dient in erster Linie dem Betrachter. Daneben ist sie aber auch nützlich zum Verbergen der technischen Geräte und als Versteckplätze für die Fische. Je nach der Größe Ihrer Fische wählen Sie das erforderliche Material in Länge und Beschaffenheit aus.
Ein Schilderwels (Hypostomus) benötigt eine größere Höhle als Unterschlupf am Tage als z. B. Schmerlen oder Zwergcichliden.

Mit dem Dekorationsmaterial (Steinen und Wurzeln) sollten Sie sparsam umgehen, denn Fische und Pflanzen benötigen den meisten Platz in einem Aquarium. Zudem wirkt ein mit zuviel Dekorationsmaterial ausgestattetes Becken überladen und wenig geschmackvoll.

Die im Handel erhältlichen Dekorationsspielzeuge wie Taucher, Meerjungfrauen, Schatzkisten usw. sind nur etwas für Kinder. Den Fischen schadet derartiges Dekorationsmaterial zwar nicht, aber auf den Betrachter wirkt es recht kitschig.

Dagegen kann eine Aquariumrückwand eine sehr angenehme Wirkung haben. Sie muss nur abgestimmt sein auf die Innendekoration oder umgekehrt, z.B. sollte man eine blaue Meereslandschaft nicht für ein bepflanztes Süßwasseraquarium verwenden. Rückwände aus haltbar bedruckter Plastikfolie erfüllen ebenso ihren Zweck wie gekaufte Rückwände mit Struktur, es ist einfach eine Geschmackssache.

Die Aquariumscheibe mit Farbe anzumalen, wie man es in Amerika oft tut, ist nicht zu empfehlen, da die Farbe nur schwer wieder heruntergeht.

Rückwand selbst bauen

Wir fertigen uns einen Kasten von 5 - 10 cm Tiefe, genau in den Abmessungen des Beckens (Länge x Höhe). In die Rückwand dieses Kastens lassen wir eine Spiegelscheibe ein oder kleben diese auf. Darüber streichen wir Leim und streuen eingefärbtes Sägemehl darüber, wobei ein Fleck in der Größe von 2 - 4 Handflächen frei bleiben sollte.

Dieser "Spiegelfleck" gibt dem Becken später eine enorme Tiefenwirkung. Den Holzkasten dekorieren wir noch mit Tonkingstäben, trockenen Gräsern, Steinen usw. Die Oberkante der Dekoration soll unten mit der Kiesschicht im Becken auf einer Höhe liegen.

Ebenso kann man mit einiger Phantasie und etwas Geschick auch eine Rückwand direkt in das Aquarium bauen, sei es aus Steinplatten (Schiefer, Buntschiefer, o. ä.) oder Styropor (entweder Struktur einbrennen oder einkratzen) oder aus einer Kombination von vielem.
Sie haben sicher viele eigene Ideen.