Zucht von Heimchen (Acheta domesticus) als Vogelspinnenfutter
Heimchen (zum Vergrößern aufs Bild klicken) |
Wer die Möglichkeit hat, die Heimchen für seine Achtbeiner selber zu züchten, kann bei entsprechender Versorgung der Futtertiere sicher sein, seinen Spinnen beste Qualität zu liefern.
Die Heimchen durchlaufen bei eigener Zucht keine Hungerphase, wie es beim Transport vom Händler zum Besteller, der ein bis zwei Tage dauern kann, der Fall ist.
Ausserdem weiss man genau, was die Heimchen gefressen haben.
Zuchtbehälter
- Aquarium oder Kunststoffbehälter 50x30x30 cm mit Deckel aus Fliegengaze als Zuchtbehälter
- Mehrere Behälter zur Aufzucht (können je nach Besatz auch kleiner sein)
- Kleinere Behälter zur Eiablage (10 cm Durchmesser, 5-6 cm hoch)
- Sägespäne oder Hobelspäne als Bodengrund
- Eierkartons als Versteckmöglichkeiten
- ein relativ warmer Platz (25-30 °C)
Futter für die Heimchen
Trockenfutter
Haferflocken, Weizenkleie, Fischfutter, Hundeflocken, Katzenfutter
Feuchtfutter
Äpfel, Karotten, Gras, Katzen- oder Hundefeuchtfutter. Das Feuchtfutter muss mindestens jeden 2. Tag erneuert werden. Es darf auf keinen Fall schimmeln, da Heimchen anfällig gegen Krankheiten sind. Wird einmal kein Feuchtfutter gegeben, dann muss immer frisches Wasser geboten werden.
Zuchtablauf
In den Zuchtbehälter der Heimchen füllt man als Bodengrund Sägespäne ein, darauf kommen die Eierkartons. In eine Ecke wird der Behälter für die Eiablage gestellt. Ich nehme dazu kleine Plastegefässe, die ich voll Blumenerde fülle. Darüber wird ein Nylonstrupf gespannt, damit die Heimchen nicht an die gerade abgelegten Eier kommen. Macht man dies nicht, wird ein Teil der Eier gefressen.
Der Eiablagebehälter ist ständig feucht zu halten. Zum Schluss kommen die Heimchen rein (ca. 30 weibliche und 10 männliche). Der Eiablagebehälter wird einmal pro Woche gewechselt und in ein Aufzuchtbecken gestellt. Nach ca. 2 Wochen, je nach Temperatur, erscheinen die ersten kleinen Heimchen.
Die Heimchen wachsen trotz gleicher Bedingungen oft unterschiedlich schnell, daher ist auf viele Versteckmöglichkeiten in Form von Eierkartons oder zerknülltem Papier zu sorgen. Ansonsten werden die kleineren Heimchen vielfach gefressen. Auch sich häutende Heimchen laufen Gefahr, von ihren Artgenossen gefressen zu werden. Die kanibalischen Gelüste der Heimchen kann man etwas eindämmen, indem man ab und zu Feuchtfutter (Dosenfutter) für Katzen oder Hunde füttert.
Larven bis zu einem Alter von 14 Tagen benötigen eine höhere Luftfeuchtigkeit. Dies erreicht man durch gelegentliches Besprühen mit einem Zerstäuber. Ältere Heimchen vertragen keine hohe Luftfeuchtigkeit, für eine gute Belüftung des Behälters ist zu sorgen.
Die Entnahme der Heimchen zum Füttern erfolgt am besten im Freien, da es immer einmal vorkommen kann, dass einzelne Tiere entkommen. Wenn es draussen kälter ist, dann werden die Heimchen träger und man erwischt sie besser. Entwischte Heimchen können einem in der Wohnung besonders nachts durch ihr lautes Zirpen den letzten Nerv rauben.