Saprolegnia (Fischschimmel)

saprolegniaSaprolegnien (Fischschimmel) gehört zu den Pilzinfektionen. Grundsätzlich ist die Verpilzung bei Warmwasser - Zierfischen immer die Folge irgendeiner vorangegangenen Schädigung, sei es nun eine Verletzung oder eine Hautschädigung durch Parasiten oder eine umweltbedingte Störung. Besonders anfällig sind Fischarten mit lang ausgezogenen Flossen. Hier genügen schon winzige Verletzungen, wie sie beim Fangen der Tiere unvermeidlich sind, um Pilzsporen die Möglichkeit zur Ansiedlung zu geben. Vor allem aber sind Verpilzungen die Folge einer zeitweisen Unterkühlung.
Zum Beispiel verursachen zu tiefe Temperaturen beim Skalar sehr leicht Verpilzungen, die an den Flossenrändern beginnen und zu einer schnellen Einschmelzung der Flossen führen. Aber auch die genannten anderen Faktoren führen vielfach zunächst zu einer bakteriellen Infektion und erst sekundär zu einer Pilzinfektion. Dies gilt auch für die bekannte Erscheinung der Verpilzung der Eier nach dem Laichen. Immer ist das verpilzte Ei in irgendeiner Form vorgeschädigt. Recht interessant ist weiter die Tatsache, daß die Häufigkeit der Pilzerkrankungen auch von der Wasserqualität abhängt. So nimmt bei gleicher Temperatur die Pilzanfälligkeit in folgender Reihenfolge zu:

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Pilzfäden von Saprolegnia
  • Altwasser
  • weiches, gut abgestandenes Quellwasser
  • hartes, gut abgestandenes Quellwasser
  • Torfwasser (leicht sauer)
  • weiches Frischwasser
  • hartes Frischwasser

Manche Zierfische sind gegen Verpilzungen sehr widerstandsfähig, zum Beispiel Welse.
Die hier in Frage kommenden Pilze sind Saprolegnia- und Achlya - Arten, die meist nur auf toten Nährböden organischer Natur gedeihen und durch die strahlig abstehenden Pilzfäden allgemein bekannt sind. Sehr dicht stehende Pilzfäden vermitteln den Eindruck eines wattebauschähnlichen Belages.
Die Vermehrung erfolgt durch winzige Sporen, die in fast jedem Wassertropfen anzutreffen sind.

Krankheitsmerkmale von Saprolegia

Die charakteristischen Krankheitsmerkmale sind zunächst zart milchigweiß getrübte Flossenränder, Augen, Mundränder oder Nasenöffnungen, Stellen, an denen allerdings sehr bald die typischen wattebauschähnlichen Beläge entstehen. Die Flossen werden zusehends kürzer, fasern aus, verkleben und können schließlich ganz fehlen. Bei sehr starkem Befall wird auch die Muskulatur angegriffen und zerstört.

Nachweis von Saprolegnia

Der Nachweis mit einem Mikroskop ist einfach: Von dem Belag wird etwas abgestrichen und bei starker Abblendung beobachtet. Pilze sind als lange, feine, durchsichtige, meist wirr durcheinanderlaufende Fäden leicht zu erkennen.

Bekämpfung von Saprolegnia

Zur Bekämpfung von Saprolegnia genügt oft eine Temperaturerhöhung oder ein Umsetzen in sauberes Altwasser. Hartnäckige Fälle kann man entweder mit handelsüblichen Mitteln oder mit Kaliumpermanganat (0,5g auf 10 l Wasser) behandeln. Bei größeren Fischen kann man die Beläge zuerst vorsichtig mit nasser Watte abwischen.