Ichthyophthirius multifilis (Ichty)
Ichthyophthirius multifilis (Weißpünktchenkrankheit), auch kurz Ichthy genannt, ist ein bei Aquarienfischen häufig auftretender Parasit. Er wird so groß (0,3 - 1mm), daß man ihn mit dem bloßen Auge als weißliches Knötchen erkennen kann. Ein Befall der Aquarienfische mit diesem Parasit bleibt deshalb nicht lange verborgen, darum kann die Bekämpfung der Seuche schon in einem frühen Stadium beginnen.
Der Parasit selbst ist kugelig und von zahlreichen Wimpern bedeckt, mit denen er sich rotierend fortbewegt. Ichthyophthirius multifilis ist ein Wimperninfusor und mit dem großen herzförmigen Hauttrüber (Chilodonella) verwandt.
Wie wird Ichthyophthirius multifilis verbreitet?
Ein erkrankter Fisch schleppt Ichthyophthirius multifilis als kleine unbemerkt gebliebene Erreger ein. Haut-Ichthyophthirius, wie dieses Stadium genannt wird, sitzt nicht auf, sondern in der Haut, mit Vorliebe zwischen Ober- und Unterhaut. Hier bewegt er sich in einer kleinen, selbstgebohrten Höhle und ernährt sich von Bestandteilen der Haut und des Blutes. Im Verlauf von 1-2 Wochen wächst der Parasit heran. Der große, gemästete Parasit verlässt den Fisch, sinkt zu Boden und umgibt sich mit einer Hülle, d.h., er kapselt sich ein.
In diesem Bodenstadium erfolgt die Vermehrung. In kurzer Zeit entstehen durch ungeschlechtliche Teilung 250 bis 1000 Tochterparasiten, die sich in der Zystenhülle sehr bald heftig bewegen. Nach 15 - 20 Stunden verlassen sie die Zystenhülle als Schwärmer.
Im 3. Stadium muss der Schwärmer schnell einen Fisch finden, da seine Lebensdauer im Wasser sehr begrenzt ist. Mit seinem spitzen Ende bohrt sich der Schwärmer durch die Oberhaut des Fisches und wandelt sich anschließend in den typischen Haut-Ichthyophthirius um. Bei starkem Befall können sich mehrere Tiere beim Einbohren treffen und dann gemeinsam in einer Höhle liegen. Neben diesem typischen Kreislauf gibt es noch andere, so z.B. die Bildung von Dauerzysten, eine Teilung ohne Zystenbildung u.a.
Krankheitsanzeichen
Typische Krankheitsanzeichen bei Ichthyophthirius-Befall sind kleine, grießartige Knötchen besonders an den Flossen und in den Kiemen aber auch an anderen Stellen des Körpers, sogar in den Augen. Die Knötchen sind bis zu 1 mm groß, weißlich im Auflicht, grau im Durchlicht. Die Verteilung der Knötchen ist unregelmäßig, dichte Gruppen kommen ebenso häufig vor, wie vereinzelte Parasiten.
Bei sehr starkem Befall können viele Knötchen vereinigt sein und die Haut sackartig ausbuchten. Die Flossen sind häufig verklemmt. Die Fische selbst können unruhig sein, sich an Pflanzen und Steinen scheuern, im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit krampfhaft atmen und schauckeln. Der Parasit lässt sich im Haut- und Kiemenabstrich leicht nachweisen.
Bekämpfung von Ichthyophthirius multifilis
Auch wenn in einem Aquarium nur einzelne Fische erkrankt sind, müssen immer alle Fische behandelt werden. Je eher Ichthyophthirius multifilis bekämpft wird, um so höher sind die Chanchen auf Heilung. Im Fachhandel gibt es die verschiedensten Präparate zu kaufen. Jedoch führen diese nicht immer zum Erfolg. Folgende Methode hat bei vielen Aquarianern schon geholfen, und das nicht nur bei Ichthyophthirius multifilis:
- großen Wasserwechsel durchführen
- innerhalb 48 Stunden die Wassertemperatur auf 30 - 33°C erhöhen
- Wasser gut belüften
- 1 g/l jodfreies Salz zugeben (verteilt auf 3-4 Schritte innerhalb 24 Stunden)
- Fische genau beobachten (bei Unwohlsein Wasserwechsel zur Verringerung der Salzkonzentration)
- nach 14 - 20 Tagen mehrere Wasserwechsel von 30%, um die Salzkonzentration wieder zu senken