Pflege der Cryptocorynen (Wasserkelche)

Cryptocorynen sind typische Gruppenpflanzen und sollten im Aquarium auch als solche verwendet werden. Manche Arten müssen in ihrer Heimat auch teilweise als Sumpfpflanzen überleben. Sie wachsen ziemlich langsam. Diese Pflanzen verlangen etwas Einfühlungsvermögen und Erfahrung. Man sollte sich durch eventuelle Rückschläge nicht entmutigen lassen, sondern aus den Fehlern lernen. Es ist völlig normal, dass Cryptocorynen nach dem Umsetzen einige Blätter verlieren. Dies ist ein Nährstoffmangelsymptom infolge geschädigter Wurzeln.

Gerade in dieser Eingewöhnungszeit wirkt eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen über die Blätter dem Zerfall derselben (Cryptocorynenfäule) entgegen. Dazu ist regelmäßig ein Teil des Wassers zu wechseln und ein für Aquarien geeigneter Dünger zuzusetzen. Auch eine vorübergehende Verminderung des Stoffwechsels (Beschattung) wirkt sich günstig aus. Nach einigen Wochen/Monaten haben die Pflanzen neue Wurzeln getrieben und sind nun wegen der Aufnahme von Nährstoffen über die Wurzeln weniger anfällig. Regelmäßiger Wasserwechsel und Düngergabe sind für eine erfolgreiche Pflege aber weiterhin unerlässlich.

Erscheinungsbild der Cryptocorynenfäule

Die Cryptocorynenkrankheit oder Cryptocorynenfäule äußert sich als erstes dadurch, dass sich in den Blättern oder an den Blatträndern Löcher bilden. Es ist keine einzelne Pflanze betroffen, sondern der ganze Bestand reagiert artübergreifend in obiger Art.

Mögliche Ursachen der Cryptocorynenfäule

Die Cryptocorynenfäule ist weniger eine Krankheit sondern eine Reaktion des Pflanzenbestandes auf sich stark verändernde Bedingungen bis hin zu ungeeigneten Bedingungen. Die Faktoren die zur Entstehung dieser Krankheit beitragen sind eine rapide Verschlechterung der Wasserwerte, insbesondere bei hohem Phosphatwert (PO4). Weitere Faktoren sind mangelhafte oder falsche Ernährung (Düngung) und Lichtmangel.

Als Auslöser der Krankheit können Veränderungen im Aquarienmillieu, z.B. Wasserwechsel nach sehr langer Zeit, Düngung der Pflanzen nach langer Hungerperiode und Wechsel einer überalterten Leuchtstoffröhre wirken.

Auswirkung auf den Bestand

In der Regel sterben die einzelnen Pflanzen nicht ab, sondern passen sich an und treiben neue Blätter aus dem Rhizom (Wurzelstock der Pflanze). Es sieht nicht schön aus, aber in der Mehrzahl der Fälle erholt sich der Bestand. Also nicht gleich verzweifeln. Es kann aber passieren, dass die Blätter kleiner werden.

Tipps bei Befall und zur Vermeidung

Abhilfe kann geschaffen werden, indem man im Anfangsstadium die befallenen Blätter entfernt und einen Wasserwechsel von über 50% durchführt. Wenn die Krankheit im Endstadium ist, dann sollte das zerfallene Pflanzenmaterial abgesaugt und ein Wasserwechsel von 75% durchgeführt werden. Die Cryptocorynen müssen nach dem Wasserwechsel in Ruhe gelassen werden, weil das Rhizom (Wurzelstock der Pflanze) oft nicht von der Krankheit befallen ist und sich nach einer gewissen Ruhezeit wieder erholt und erneut austreiben kann.

Durch Vorbeugung wie regelmäßigem Wasserwechsel, Düngung und rechtzeitiges Auswechseln der Leuchtstoffröhren kann die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruches dieser Krankheit verringert werden. Positiv macht sich auch ein nicht zu dichtes Setzen der einzelnen Pflanzen bemerkbar. Töpfe enthalten oft mehrere Pflanzen. Diese Pflanzen sollten vereinzelt werden.

Die verschiedenen Cryptocorynen-Arten reagieren unterschiedlich. Manche neigen fast nicht dazu, während andere sehr anfällig sind.