Düngung der Wasserpflanzen

 

Warum Düngung?

Die meisten Wasserpflanzen wachsen in der Natur als Sumpfpflanzen und nehmen in der Landform die Nährstoffe über ihre Wurzeln auf. Durch Anpassung an die jahreszeitlich-bedingten wechselnden Wasserstände entwickelten die Pflanzen die submersen Formen - wie wir sie aus unseren Aquarien kennen - mit der sie auch über die Blätter Nährstoffe aus dem Wasser aufnehmen können.
Durch unsere regelmäßigen Wasserwechsel, die Ausscheidungen der Fische, verfaulende Pflanzen- und Fischfutterreste werden zwar dem Becken immer wieder Nährstoffe zugeführt, doch reicht dies in der Regel nicht aus, die Aquarienpflanzen optimal zu versorgen.
Gut und einfach zu dosieren sind hochwertige Flüssigdünger - angewiesen darauf sind vor allem reine Wasserpflanzen, wie z.B.Vallisnerien und die Cabomba-Arten. Die Dosierung ist abhängig von der Wachstumsgeschwindigkeit und somit vom Bedarf des Pflanzenbestandes im Becken - langsam wachsende Arten (wie beispielsweise Anubias, Farne, Cryptocorynen und Crinums) verbrauchen täglich weniger Nährstoffe, als schnellwachsende Arten (Beispiele hierfür: Hygrophila difformis, Heteranthera zosterifolia, Zosterella dubia). Bei wöchentlicher oder gar monatlicher Düngung herrscht zeitweise ein Überangebot an Nährstoffen (kann ein Algenwachstum begünstigen), daß dann stetig abfällt bis zur Unterversorgung - ein ziemlicher Stress für die Pflanzen.

Wie oft düngen?

Wir selbst essen täglich und füttern in der Regel unsere Fische ebenfals ein bis mehrmals am Tag - daher macht der Tipp erfahrener Aquarianer Sinn, auch täglich zu düngen. Um den Bedarf des eigenen Pflanzenbestandes zu ermitteln, beginnt man mit der Hälfte der vom Hersteller empfohlenen Wochen-Düngmenge. Durch sieben geteilt erhält man die Tagesdosis. Wegen der Milliliter-Einteilung ist eine Einwegspritze (ohne Nadel) zur Entnahme aus dem Behälter und zum Zugeben ins Aquarium wirklich empfehlenswert. Wenn sich kein sichtbares Pflanzenwachstum einstellt (Zeitraum ca. 2 bis 3 Wochen), erhöhen Sie die Dünger-Dosis langsam, bis Sie die optimale und für Ihr Becken individuell nötige Menge erreicht haben.

Dies hört sich vielleicht ein bißchen kompliziert an, aber mit der Zeit bekommen Sie Routine und auch “den Blick” dafür. Für manche Pflanzen (z.B. Echinodoren, Nymphaeas) ist die Flüssigdüngung allerdings nicht ausreichend, da sie Nährstoffe hauptsächlich über ihre Wurzeln aufnehmen.Gute Erfolge erzielt man hier mit Ton/Lehmkugeln, die man sich selbst formt (ca. 1 bis 2cm Durchmesser), trocknen läßt und in der Nähe der Wurzeln in den Bodengrund drückt. Ich habe es selbst ausprobiert und konnten bei meiner Nymphaea einen wahren Wachstumsschub verzeichnen.

Bodendüngung

Viele Aquarianer schwören auch auf Aquarienpflanzenerde, die man mit Ton/Lehm mischen kann, Kugeln formt und gleich wie oben in den Boden drückt. Es gibt im Handel auch spezielle, meist mineralische Bodendünger in Tabletten- oder Kugelform, mit denen man auf die gleiche Weise verfährt. Eine Kombination aus Ton/Lehmkugel und Depotdüngekugel ist ebenfalls gut.

 

Wichtig ist bei allen Möglichkeiten der Boden-Düngung, Maß zu halten - je nach Größe der Pflanze ein bis höchstens drei solcher Kugeln. Ein zuviel oder ein kompletter Bodengrund aus Lehm/Ton hätte negative Folgen - die Bodenzirkulation würde verhindert werden und die Wurzeln würden absterben. Auch im Kies wühlende Fische sind schlecht, da der Ton/Lehm/Gemische daraus sich im Wasser lösen würde - Trübung wäre die Folge und die Nährstoffe wären wieder verloren für die Pflanzenwurzeln. Wenn man sich von solchen Fischen nicht trennen möchte, könnte man probieren, einen größeren Deko-Stein über der Stelle zu plazieren, an der man eine Ton/Lehmkugeln in den Bodengrund gedrückt hat, so daß dort nicht mehr gewühlt werden kann.

Ein allgemein-gültiges Patentrezept was und wieviel gedüngt werden muß, gibt es leider nicht - zu viele Faktoren spielen eine Rolle (Pflanzenarten und -menge, Fischarten und Besatzdichte, Fischfutterart und -dosierung, Wasserwerte, Beleuchtungsstärke und -dauer, Filterart etc ...). Eigene Erfahrungen sammeln und zu lernen macht auch einen Teil des Reizes der Aquaristik aus.