Haltung und Zucht von Sonderlingen unter den Fischen

Hier sind einige Arten beschrieben, die in keine andere Gattung passen oder die durch ihre Grösse und Pflegebedingungen nur mit grossem Aufwand zu halten und zu züchten sind. Einige davon sind fast nur in grossen Schauaquarien zu finden. Mir gefallen aus dieser Gruppe die Halbschnablhechte besonders gut. Obwohl die Zucht über mehrere Generationen nicht einfach ist, habe ich sie über mehrere Jahre erfolgreich vermehren können.

 

Haltung und Zucht der Zwergbuntbarsche

Zwergbuntbarsche sind in der Gefangenschaft etwas anspruchsvoller als die meisten Großcichliden. Die Hälterungsbecken der Zwergbuntbarsche sollten mit dichten Pflanzengruppen und zahlreichen Versteckmöglichkeiten wie hohlem Wurzelwerk, liegenden bzw. umgestülpten Blumentöpfen mit einem wahlnussgroßem Loch oder ähnlich präparierten Kokosnussschalen ausgestattet werden. Weiches, schwach saures, etwas torfhaltiges Wasser, dass ab und zu teilweise erneuert wird, ist für Zwergbuntbarsche ideal. Die Temperaturen sollten bei 23-25 °C liegen, manche Zwergbuntbarsche, wie Apistogramma agassizi, vertragen in den Wintermonaten ohne Schaden auch geringere Temperaturen (17-19 °C). Zwergbuntbarsche fressen zwar auch Trockenfutter, es sollte aber so oft wie möglich kräftiges und abwechslungsreiches Lebendfutter gegeben werden. Alle Zwergbuntbarsche sind anfällig gegen Medikamente und Gifte, daher Vorsicht bei der Behandlung von Krankheiten und eingeschleppter Hydra!

Zucht der Höhlenbrüter

Die Höhlenbrüter unter den Zwergbuntbarschen legen ihre Eier meist an der Decke von umgestülpten Blumentöpfen oder Kokosnussschalen ab. Die Eier werden vom Weibchen zunächst sehr intensiv mit Frischwasser befächelt. Die Jungen dieser Zwergbuntbarsche schlüpfen meist nach 2-4 Tagen und werden dann vom Weibchen in flachen Gruben, Spalten oder anderen Verstecken untergebracht und mehrmals umgebettet. Nach weiteren 5-6 Tagen ist der Dottersack aufgezehrt. Erst jetzt schwimmen die jungen Zwergbuntbarsche frei. Das Weibchen führt die Jungen, durch Bewegungssignale wird der Kontakt gewahrt. So sinken sie auf bestimmte Bewegungen des Weibchens zu Boden und bleiben dort regungslos liegen. Die jungen Zwergbuntbarsche sind zunächst mit Rädertieren oder Nauplien zu füttern. Sie wachsen recht schnell und nehmen bald Cyclops. Bei Apistogramma - Arten kann die Paarung im Abstand von 3-4 Wochen erfolgen. Nicht selten fressen die Zwergbuntbarsche die ersten Gelege. Es wurde schon beobachtet, dass weibliche Zwergbuntbarsche in Brutpflegestimmung, denen Jungfische fehlen, eine Schar Wasserflöhe betreuen.

Zucht der Offenbrüter

Die Zucht der Offenbrüter unter den Zwergbuntbarschen gestaltet sich ähnlich der der Höhlenbrüter, nur das hier eben die Eier auf flachen Steinen oder ähnlichem abgelegt werden. Die jungen Zwergbuntbarsche werden je nach Art entweder vom Weibchen oder Männchen, manchmal auch von beiden Eltern betreut.

Falls die Zwergbuntbarsche gar nicht brüten wollen, sondern immer wieder die Eier oder Jungfische auffressen, kann man auch einmal die künstliche Erbrütung probieren. Mit folgender Methode hat es bei mir öfters schon geklappt:

In ein kleines Becken (5-10 l) kommt das gleiche Wasser, in dem die Eltern laichen. Dann gibt man etwas Methylanblau hinzu, was ein Verpilzen der Eier verhindern soll. In das Becken kommt ein feinporiger Ausströmerstein, der so angebracht wird, das die Bläschen über die Eier streichen. Sobald die Zwergbuntbarsche mit dem Laichen fertig sind, kommt das Gelege samt Substrat, auf dem die Eier abgelegt worden sind, ins Zuchtbecken. Das Becken kann relativ dunkel stehen.

 

Nun muss man sehr genau beobachten und jedes Ei, dass weiss wird, entfernen. Bei der natürlichen Aufzucht übernehmen das die Eltern. Eine beginnende Verpilzung greift sehr schnell um sich und kann das gesamte Gelege der Zwergbuntbarsche vernichten.

Wenn die jungen Zwergbuntbarsche geschlüpft sind, wechselt man vorsichtig etwas Wasser, damit das Methylanblau langsam aus dem Wasser entfernt wird. Man kann dazu auch über Torf filtern, ich habe aber lieber jeden Tag einen geringen Wasserwechsel durchgeführt.

Die ersten Tage ernähren sich die Jungfische von ihrem Dottersack. Erst wenn die jungen Zwergbuntbarsche frei schwimmen, darf man anfüttern (Artemianauplien o.ä.).

Falls man die jungen Zwergbuntbarsche wieder zu den Eltern setzen will, ein grosses Becken vorrausgesetzt, muss man sie solang in ihrem eigenen Becken lassen, bis sie wirklich gross genug sind, um von den Eltern nicht gefressen zu werden. Wenn man sie zu früh zurücksetzt, dann wecken sie durch ihr anfängliches ängstliches Herumschiessen den Beutetrieb der Eltern und werden als Futter angesehen.

Deutscher Name Agassiz`s Zwergbuntbarsch
Fischfamilie Buntbarsche
Heimatregion Amazonasbecken
Größe 4 - 7 cm
Beckengröße 60 l
Temperatur 24 - 28 °C
pH - Wert 6 - 7,5
Beckenbereich Unten
Gesamthärte 15 ° dGH
Nachzucht Höhlenbrüter

 

agassizs zwergbuntbarsch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Haltung und Zucht von Agassiz`s Zwergbuntbarsch - Apistogramma agassizii

Agassiz`s Zwergbuntbarsche (Apistogramma agassizii) mögen ein gut bepflanztes, an Verstecken reiches Aquarium, sowie weiches, über Torf gefiltertes Wasser und abwechslungsreiche, möglichst tierische Nahrung, z.B. Mückenlarven.

Die Männchen werden erheblich grösser als die Weibchen. Sie sind ausserdem kräftiger gefärbt als die unscheinbareren gelbbraunen Weibchen. Ausserdem haben sie lang ausgestreckte Flossen (siehe Bild oben).

Zucht von Agassiz`s Zwertgbuntbarsch

Zur Zucht braucht man kein besonderes Zuchtbecken. Die Tiere laichen auch im Gesellschaftsbecken. Die großen, ovalen, kirschroten Eier werden mit Vorliebe an der Innenseite liegender Blumentöpfe oder anderer Höhlen abgesetzt. Nur die Weibchen betreuen das Gelege und später auch die Brut.
Die Jungfische schlüpfen nach 3-5 Tagen und schwimmen nach weiteren 4-5 Tagen frei. Bis dahin bringt das Weibchen die Jungen meist in Bodengruben unter, später wird die Schar vom Weibchen geführt. Die Jungen werden mit feinsten Cyclopsnauplien, Nauplien des Salinenkrebschen oder Rädertierchen gefüttert.

Die Paare laichen mehrmals im Jahr. In den Nachzuchten überwiegen oft die Weibchen. Bei einer Zuchttemperatur von 28-30 °C ist das Geschlechterverhältnis aber ausgeglichener.

Leider ist diese Art gegen schlechtes Wasser und manche Medikamente etwas empfindlich. In ihrer Heimat leben sie in schadstofffreien Gewässern, die wenig Futter bieten. Das sollte man auch bei der Haltung im Aquarium beachten und nicht zu viel füttern.

 

 

 

 

 

 

Deutscher Name Lachsroten
Fischfamilie  
Heimatregion  
Größe  
Beckengröße  
Temperatur  
pH - Wert  
Beckenbereich  
Gesamthärte  
Nachzucht  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutscher Name Blaubarsch
Fischfamilie Nanderbarsche
Heimatregion

Pakistan, Indien, Nepal,

Bangladesch, Myanmar

Größe 8 cm
Beckengröße ab 120 cm
Temperatur 24 - 26°C
pH - Wert 6 - 8
Beckenbereich Unten
Gesamthärte 5 - 19 ° dGH
Nachzucht Höhlenbrüter

 

 

blaubarsch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Haltung und Zucht des Blaubarsches - Badis badis

Blaubarsche (Badis badis) werden bis 8 cm groß. Im Gegensatz zu anderen Nanderbarschen ist der Blaubarsch friedlich, im Gesellschaftsbecken sogar gegen Artgenossen. Alleine gehalten zeigen die Tiere jedoch Revierverhalten und bekämpfen sich relativ stark.

Blaubarsche fressen Lebendfutter aller Art. Das Wohlbefinden der Blaubarsche ist von den Versteckmöglichkeiten abhängig. Man biete ihnen Steinhöhlen, liegende Blumentöpfe, Wurzeln und dichte Bepflanzung an.

Zucht des Blaubarsches

Sie sind Höhlenbrüter. Der Laich wird immer am Boden der Höhle abgelegt. Das Männchen betreibt Brutpflege. Die Jungen schwimmen sofort nach dem Schlüpfen nach oben und heften sich an die Decke der Höhle. Sie sind anfangs etwas empfindlich.